Auf der Homepage der Charité-Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt OnkologieOnkologie Die medizinische Fachrichtung der Onkologie beschäftigt sich mit der Entstehung und Entwicklung sowie der Beratung, Diagnose, Therapie und Nachsorge von gut- und bösartigen Tumorerkrankungen. Die Onkologie ist hierzulande der Internistik zugeordnet, operative Methoden fallen in andere Bereiche. und Hämatologie fand sich bis zum gestrigen Montag ein Text, der die HomöopathieHomöopathie Der deutsche Arzt Samuel Hahnemann postulierte gegen Ende des 18. Jh.s: »Ähnliches heilt Ähnliches«. So leitet sich das Wort Homöopathie von Homoion (für ähnlich) und Pathos (für Leiden) ab. Hahnemann verfolgte die Theorie, dass der Auslöser einer Krankheit oder der Auslöser für bestimmte Symptome auch zu deren Therapie genutzt werden kann. Bekanntestes Beispiel dafür ist die Chinarinde, mit der früher Malaria behandelt wurde. Die Einnahme dieser löste in einem Selbstversuch Hahnemanns Symptome einer Malaria aus. Damit sah er seine Theorie bestätigt. Die Homöopathie ist heute eine eigenständige Therapieform in der Alternativmedizin. Häufig werden für Globuli und Tinkturen die eingesetzten Substanzen zur Behandlung so stark verdünnt, dass in ihnen kein Wirkstoff mehr vorhanden ist. Für die Wirkung der Verdünnungen (Potenzen) wird ein Gedächtnis des Lösungsmittels, z.B. Wasser, angenommen. Für solch ein Gedächtnis von Wasser oder für eine generelle Wirkweise der Homöopathie über den Effekt eines Placebos hinaus gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege; trotz mehr als 200 hochwertiger Studien dazu. stark bewarb: „Aus empirischer Sicht ist die Wirkung homöopathischer Höchstpotenzen unbestritten“, hieß es dort. Diese Aussage steht in völligem Widerspruch zum Stand der heutigen Wissenschaft. In der langen Abhandlung fanden sich dann beispielsweise Aussagen, homöopathische Medizin könne „auch bei schwersten Krankheitszuständen Heilung oder eine Verbesserung der Beschwerden bieten“ oder Patienten würden die „homöopathische Wirkung“ als „sanfte Verbesserung der Beschwerden“ erleben.
Wie kann es sein, dass auf der Webseite einer angesehenen Uniklinik wie der Charité derart unwissenschaftliche Aussagen getätigt werden können – und das auch noch im Bereich der KinderonkologieKinderonkologie Kinderonkologie – Pädiatrische Onkologie und Hämatologie ist ein Spezialgebiet innerhalb der Kinder- und Jugendheilkunde, welches sich mit der Diagnose, Behandlung und Prophylaxe von Krebs- und Blutkrankheiten bei Kindern und Jugendlichen beschäftigt. Denn bei Kindern tauchen zumeist Krebsarten auf, die bei Erwachsenen selten bis gar nicht existieren. Beispiele hierfür sind Wilms-Tumor, Keimzelltumor, sowie Erkrankungen des Blutes und des Knochenmarks, wie z.B. Leukämien. Die »Richtlinie über Maßnahmen zur Qualitätssicherung für die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit hämato-onkologischen Krankheiten« legt die Anforderungen an die Versorgung fest. So erfolgt die Behandlung und Betreuung von Betroffenen durch die Zusammenarbeit von speziell ausgebildeten Kinderonkolog*innen/-hämatolog*innen, Strahlentherapeut*innen, Chirurg*innen, Patholog*innen, Kinderpsycholog*innen, Pflegepersonal … Zudem sind die behandelnden Ärztinnen und Ärzte Einrichtungen innerhalb der »Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie« (GPOH) organisiert.? Ende vergangener Woche wurde der Beitrag in den Sozialen Medien stark kritisiert: Der Alternativmedizin-Experte Edzard Ernst fragte etwa, wer für den „Mega-Bullshit“ verantwortlich sei.
Ihr Kind hat KrebsKrebs Statt eine spezifische Krankheit zu benennen, handelt es sich bei Krebs um einen Sammelbegriff für verschiedene Krankheiten. Ihnen allen gemeinsam ist jedoch das unkontrollierte Wachstum von Körperzellen, aufgrund eines Ungleichgewichts zwischen Zellwachstum und Zelltod. Die Folge daraus ist – außer bei Blutkrebsarten – eine Geschwulst ohne organspezifische Funktion. Dringt diese in das umliegende gesunde Gewebe ein, spricht man von bösartigen Tumoren; ausschließlich bösartigen Tumore werden als Krebs bezeichnet. Krebs kann zudem metastasieren, d.h. er breitet sich im Körper aus, indem die Krebszellen über Blut- und Lymphbahnen wandern und infolgedessen in anderen Organen Tochtergeschwülste bilden.?
Sie suchen die besten Ärzte?Eine Arbeitsgruppe der Kinderklinik, Charité Berlin behauptet, dass Homöopathie „eindeutige Unterschiede zu Placebo“ (https://t.co/XI7dqcfuUh) hätte.
Diese Darstellung ist falsch, unwissenschaftlich, unethisch und gefährlich! pic.twitter.com/yV7In5LQyb
Dr. Christian Lübbers ?? (@drluebbers) 6. Juli 2018
Rund eine Stunde, nachdem MedWatch bei der Pressestelle der Charité nachfragte, welche Belege sie für die zweifelhaften Aussagen zur Homöopathie hätte, war der Eintrag nicht mehr erreichbar. „Wir können uns zurzeit noch nicht erklären, wie dieser Online-Beitrag entstanden ist“, sagt eine Pressesprecherin. Offenbar war der Beitrag zwar über Google zu finden, nicht aber von anderen Charité-Seiten verlinkt. „Es ist kein Beitrag, der aktiv über die Seite auffindbar war“, sagt die Sprecherin.
Sie betont außerdem, dass die Charité als Uniklinik für „wissenschaftsbasierte Therapiekonzepte“ stehe. Der Beitrag zur Homöopathie sei dauerhaft vom Webauftritt der Kinderonkologie genommen. „Wir distanzieren uns ganz klar“, sagt die Sprecherin.
Die Seite zur Homöopathie war bislang dem Bereich der Arbeitsgruppe „Integrative Medizin in der pädiatrischen Onkologie“ zugeordnet. Deren Leiter Georg Seifert habe von dem Beitrag nichts gewusst, erklärt die Charité-Sprecherin. „Wir finden es sehr ärgerlich, dass so etwas passiert ist.“
„Das ist ja ein ganz sensibles Thema“, erklärt der Kinderarzt Seifert auf Nachfrage. Er wollte auf die Fragen zunächst nicht antworten, sondern verwies lediglich auf die Pressestelle. „Wir werden oft instrumentalisiert von verschiedenen Seiten“, sagte er. Näher erläutern wollte Seifert dies jedoch nicht.
Die Charité will in den nächsten Tagen herausfinden, wie der Homöopathie-Beitrag entstanden ist. „Wie dieser den Weg ins Internet geschafft hat, versuchen wir gerade noch intern zu klären“, sagt die Kliniksprecherin.