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Fragen und Antworten zu Corona Wie tödlich ist Covid-19?

Behandlung in einer Intensivstation
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Sie fragen, wir antworten: Zusammen mit der Berliner Zeitung und der Westdeutschen Zeitung beantworten wir die drängendsten offenen Punkte zu Covid-19Covid-19 COVID-19 ist ein Akronym für die englische Bezeichnung Coronavirus Disease 2019, was so viel wie Corona-Virus-Krankheit 2019 heißt. Sie wird von dem neuen Beta-Coronavirus SARS-CoV-2 und seinen Varianten ausgelöst. Eine Erkrankung mit COVID-19 äußert sich zumeist – ca. vier bis sechs Tage nach Infektion – relativ unspezifisch durch Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber sowie Störungen des Geruchs- und/oder Geschmackssinns. Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeine Schwäche oder auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall können hinzukommen. Die Symptome können je nach Virusvariante variieren. Auch schwere Verläufe mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod sind möglich.. Eine Leserin wollte wissen: Wie tödlich ist Covid-19?

Von Beginn der PandemiePandemie Pandemie bezeichnet eine globale Epidemie, eine zeitlich begrenzte und zugleich weltweit stattfindende Infektionskrankheit. Fehlende Grundimmunitäten gegen, z.B. neu mutierte, Bakterien- oder Virenstämme erhöhen Infektions- und Todesraten. Während einer Pandemie mit schweren Krankheitsverläufen sind Überlastungen von Gesundheitsversorgungsstrukturen und des öffentlichen Lebens schnell erreicht. Bekannte Beispiele für durch Viren hervorgerufene Pandemien sind HIV (seit den 80er Jahren), das Influenza-A-Virus (H1N1) von 2009 sowie Corona (seit 2019). Der weltweite Handel, eine globale Mobilität sowie immer weniger Rückzugsorte für andere Lebewesen begünstigen nicht nur die Entstehung von Infektionskrankheiten, sondern auch deren Ausbreitung. Die WHO kontrolliert in einem ständigen Prozess das Auftreten und die Verbreitung von Infektionskrankheiten, die potentiell epidemisch oder pandemisch werden könnten. an war es eine der wichtigsten Fragen: Wie hoch ist die Sterblichkeit bei Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2SARS-CoV-2 SARS-CoV-2 – severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2 – ist ein neues Beta-Coronavirus, welches zu Beginn des Jahres 2020 als Auslöser der Krankheit COVID-19 identifiziert wurde. Coronaviren waren schon vor 2020 altbekannt. In Menschen verursachen sie vorwiegend milde Erkältungskrankheiten (teils auch schwere Lungenentzündungen) und auch andere Wirte werden von ihnen befallen. SARS-CoV-2 hingegen verursacht wesentlich schwerere Krankheitsverläufe, mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod. Der Virusstamm entwickelte und entwickelt seit seiner Entdeckung verschiedene Virusvarianten, die in ihren Aminosäuren Austausche aufweisen, was zu unterschiedlichen Eigenschaften bezüglich ihrer Infektiosität und der Schwere eines Krankheitsverlaufes führt. Seit Dezember 2020 steht in Deutschland ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung.. Ende Februar sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler, dass laut den damals vorhandenen Daten vielleicht 1 bis 2 Prozent der infizierten Menschen sterben könnten. Bei der saisonalen Grippe gebe es Todeszahlen von 0,1 bis 0,2 Prozent, erklärte Wieler – also um einen Faktor von zehn geringer.

Wie ist die Lage nun? Die Frage der Sterblichkeit ist eine recht schwierige, bis heute ist vieles noch offen. Ein Grund ist, dass teils unklar ist, wie viele Menschen durch Covid-19 sterben. Manchmal mag es sein, dass Menschen mit gemeldeter Infektion gar nicht an der Krankheit sterben, sondern etwa durch einen Tumor oder einen Verkehrsunfall. Doch laut einer Erhebung deutscher Pathologen war bei 86 Prozent der von ihnen durchgeführten Obduktionen Covid-19 die Todesursache – viele Patienten hätten sonst wohl noch mehrere oder auch viele Jahre leben können. Außerdem wird nicht jeder CoronaCorona Mit Corona bezeichnet die Allgemeinbevölkerung zumeist SARS-CoV-2 (Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2). Es ist ein neues Beta-Coronavirus, welches zu Beginn des Jahres 2020 als Auslöser der Krankheit COVID-19 identifiziert wurde. Coronaviren waren schon vor 2020 altbekannt. In Menschen verursachen sie vorwiegend milde Erkältungskrankheiten (teils auch schwere Lungenentzündungen) und auch andere Wirte werden von ihnen befallen. SARS-CoV-2 hingegen verursacht wesentlich schwerere Krankheitsverläufe, mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod. Der Virusstamm entwickelte und entwickelt seit seiner Entdeckung verschiedene Virusvarianten, die in ihren Aminosäuren Austausche aufweisen, was zu unterschiedlichen Eigenschaften bezüglich ihrer Infektiosität und der Schwere eines Krankheitsverlaufes führt. Seit Dezember 2020 steht in Deutschland ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung.-Todesfall unbedingt erkannt, insbesondere in Ländern, in denen weniger getestet wird.

Viele Faktoren können die Sterblichkeit verändern

Es gibt verschiedene Kennzahlen, die etwas Aufschluss geben: Einerseits etwa die Fallsterblichkeit – hier wird die Anzahl der Covid-19-Todesfälle durch die Zahl aller erfassten Fälle geteilt. Doch im Laufe der Pandemie und an verschiedenen Orten läuft die Fallerfassung teils äußerst unterschiedlich: Bei schweren, zunächst unkontrollierten Ausbrüchen wie in Wuhan oder Bergamo wurden hauptsächlich schwere Verläufe erfasst, hier liegt die Sterblichkeit naturgemäß viel höher. Und auch in Deutschland wurden anfangs viel weniger Tests durchgeführt und wahrscheinlich nicht so viele Infektionen mit leichten Verläufen erfasst wie in den letzten Wochen und Monaten. Daher kann die Fallsterblichkeit extrem schwanken.

Alternativ kann andererseits die sogenannte Infektionssterblichkeit betrachtet werden: Hier wird die Zahl der Todesfälle durch die Zahl aller Infektionen geteilt, die Unterschiede in der Fallerfassung sollen also keine Rolle spielen. Dafür ist es aufwendig, herauszufinden, wie viele Infektionen es gab, da viele nicht erfasst werden. Dies geht etwa über repräsentative Tests auf Antikörper, über die der Anteil der zuvor infizierten Bevölkerung geschätzt werden kann – die insbesondere dann sehr aufwendig sind, wenn sich nur wenige Menschen infiziert haben.

Doch es gibt noch weitere Faktoren, die für Unsicherheit bei diesen Zahlen sorgen: Die Sterblichkeit ist deutlich anders, wenn sich einerseits insbesondere junge, gesunde Menschen anstecken, wie es offenbar in Deutschland derzeit überwiegend der Fall ist – oder wenn sich das Virus andererseits überwiegend etwa in Pflegeheimen ausbreitet und ältere Menschen erkranken. Denn eins ist klar: Ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen etwa der Lunge, des Herzens, mit Bluthochdruck oder auch Übergewicht haben häufiger einen schweren Verlauf. Wenn Kliniken überlastet sind und Patienten nicht optimal versorgt werden können, oder Intensivbetten ohnehin kaum zur Verfügung stehen, ist die Sterblichkeit wiederum höher als bei guter medizinischer Versorgung.

Große Studien geben Hinweise

Inzwischen liegen einige Untersuchungen vor – wenn diese großteils auch noch nicht von Fachkollegen begutachtet, sondern vorab online veröffentlicht wurden. Eine der größten Studien wurde in England durchgeführt: Rund 100.000 zufällig ausgewählte Jugendliche und Erwachsene führten einen Antikörpertest durch und wurden in die Analyse aufgenommen. Nach der Studie waren rund sechs Prozent positiv. Hieraus errechneten die Forscher eine Infektionssterblichkeit von 0,9 Prozent. Ethnische Minderheiten, Krankenpfleger und Ärzte waren überdurchschnittlich häufig infiziert. Rund jede dritte Person gab an, keine Symptome gehabt zu haben. Bei Männern lag die Infektionssterblichkeit mit 1,07 Prozent deutlich höher als bei Frauen, bei denen der Wert bei 0,71 Prozent lag. Es starben nur äußerst wenige infizierte Menschen, die jünger als 45 Jahre alt waren – in der Altersgruppe von 45 bis 64 Jahren lag die Infektionssterblichkeit bei 0,52 Prozent, bei über 75-Jährigen starben sogar 11,64 Prozent der infizierten Menschen. Laut den Autoren könnte die über alle Altersgruppen berechnete Infektionssterblichkeit jedoch bei 1,58 Prozent liegen, wenn auch Infektionen in Pflegeheimen mit berücksichtigt werden.

Eine groß angelegte Studie aus Spanien, die gleichfalls keine Menschen in Pflegeheimen umfasste, kam zu ähnlichen Werten: Die Infektionssterblichkeit lag bei Männern zwischen 1,1 Prozent und 1,4 Prozent, bei Frauen zwischen 0,58 Prozent und 0,77 Prozent. Für Männer ab dem 80. Lebensjahr errechneten die Forscher Werte von 11,6 Prozent bis 16,4 Prozent, für Frauen waren diese weniger als halb so hoch.

Eine Studie aus Genf, die im Fachmagazin „Lancet Infectious Diseases“ veröffentlicht wurde, fand eine etwas geringere Infektionssterblichkeit. Gründe für die Unterschiede gibt es eben viele: Die Verbreitung von Vorerkrankungen kann zwischen Ländern genauso variieren wie die Qualität der Gesundheitsversorgung – aber es kann auch Unterschiede zwischen der Datenerhebung und Studiendurchführung geben.

In die Studie zu Gangelt flossen nur wenige Todesfälle ein

In einer noch nicht begutachteten Übersichtsarbeit schrieb der Medizinstatistiker John Ioannidis von der US-amerikanischen Stanford-Universität, dass die Sterblichkeit „relativ maßvoll“ sei und vielleicht bei 0,24 Prozent liegen könne. Kollegen von ihm kritisierten seine Auswertung jedoch teils stark, da einige der von ihm herangezogenen Studien nur die Sterblichkeit in bestimmten Bevölkerungsgruppen untersucht haben und sich nicht auf die gesamte Bevölkerung übertragen ließen. Autoren einer anderen Übersichtsstudie berechneten über Landesgrenzen hinweg eine Infektionssterblichkeit von 0,68 Prozent – sie warnten jedoch, dass aufgrund einer möglichen Untererfassung von Todesfällen der Wert wahrscheinlich zu gering sei.

Aus Deutschland gibt es bislang wenig Untersuchungen hierzu. Im Mai stellte der Bonner Virologe Hendrik StreeckHendrik Streeck Hendrik Streeck ist ein deutscher Virologe, der seit 2019 Direktor des Instituts für Virologie am Uniklinikum Bonn sowie Vorsitzender des Kuratoriums der deutschen AIDS Stiftung ist. Seit 2021 ist er zudem Mitglied des Corona-Expert*innenrates des Bundeskanzleramts. Ergebnisse seiner Erhebung aus die im Kreis Heinsberg gelegene Gemeinde Gangelt vor: Demnach hatte sich jeder fünfte oder sechste Einwohner angesteckt, abhängig von statistischen Annahmen – gut 20 Prozent hiervon ohne Symptome. Doch bei dem bislang noch nicht in einer Fachzeitschrift erschienen Artikel berücksichtigten die Autoren zunächst nur sieben, später neun Todesfälle – und errechneten hiermit eine Infektionssterblichkeit von rund 0,4 Prozent. Streeck und seine Koautoren wurden dabei vielfach kritisiert: Nicht nur für fragwürdige Hochrechnungen der Dunkelziffer von ganz Deutschland, sondern auch für PR-Unterstützung aus dritter Hand.

Sterblichkeit in Gangelt offenbar deutlich höher

Inzwischen hat sich die Zahl der Corona-Todesfälle in Gangelt aber ungefähr verdoppelt: Bislang wurden 15 Todesfälle gemeldet. Zwar kann die Infektionssterblichkeit nicht einfach um diesen Faktor erhöht werden, da sich etwa auch die Zahl der Infektionen verändert hat. Doch dürfte klar sein, dass die Infektionssterblichkeit in Gangelt deutlich höher ist als zunächst angenommen – auch da seit Juni nur wenige einzelne Neuinfektionen gemeldet wurden, die Gesamtfallzahl sich also wohl nicht deutlich erhöht hat. Streeck spricht dennoch weiter über Sterblichkeitswerte von rund 0,4 Prozent – so Mitte August im Dom zu Münster oder kürzlich gegenüber der „Welt am Sonntag“. Fragen hierzu ließen er und sein Kollege Gunther Hartmann offen.

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Streeck behauptet außerdem regelmäßig, die Sterblichkeit sei zehnfach kleiner als „uns täglich suggeriert“ werde. Dabei vergleicht er offenbar die Infektionssterblichkeit mit der Fallsterblichkeit, also Äpfel mit Birnen.

Infektionssterblichkeit der Grippe wohl erheblich kleiner

Und wie sieht die Sterblichkeit bei Infektionen mit Sars-CoV-2 im Vergleich zur Grippe aus? Für diese ist die Datenlage allerdings fast immer noch viel schlechter als bei Corona, da die Zahl der Todesfälle nur indirekt grob geschätzt wird – und die Zahl der tatsächlichen Infektionen kaum bekannt ist, da womöglich jede zweite Grippe-Infektion ohne Symptome verläuft. Die Autoren einer Studie zum 2009 verbreiteten Schweinegrippe-Virus H1N1pdm09 berechneten, dass es vielleicht einen bis zehn Todesfälle pro 100.000 Infektionen gibt – dies entspricht einer Infektionssterblichkeit von 0,001 bis 0,01 Prozent. Andere Schätzungen gehen von einer einem Wert von rund 0,04 Prozent aus. Die meisten Experten würden annehmen, dass die Infektionssterblichkeit der Grippe zwischen 0,02 Prozent und 0,08 Prozent liegt, sagt Marm Kilpatrick von der University of California in Santa Cruz auf Nachfrage. Dies wäre erheblich geringer als jene von Covid-19. Die von RKIRKI Das RKI – Robert-Koch-Institut – ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Seine Kernaufgaben sind die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere von Infektionskrankheiten. Das RKI wirkt bei der Entwicklung von Normen und Standards mit. Es informiert und berät die Fachöffentlichkeit, sowie die breite Öffentlichkeit.-Chef Wieler im Februar genannten Werte für die Grippe-Sterblichkeit von 0,1 bis 0,2 Prozent bezogen sich womöglich auf die Fallsterblichkeit.

Fazit: Die Frage, wie hoch die Sterblichkeit von Covid-19 ist, lässt sich zurzeit nicht klar beantworten. Nach den derzeitigen Daten verlaufen wohl bislang 0,5 bis 1 Prozent der Infektionen tödlich – doch dies hängt unter anderem stark von der Population ab, in der es zu Ansteckungen kommt. Dringend zu klären ist auch die Frage nach Langzeitschäden. Denn selbst wenn Covid-19 nicht tötet, treten diese in manchen Fällen auf. Wohl auch bei Patienten mit eigentlich milden Verläufen, die etwa keine schwere Lungenentzündung hatten.

Sie können uns gerne auch Ihre Fragen an kontakt@medwatch.de schicken.

Das Projekt wird von der Robert-Bosch-Stiftung unterstützt.


2 comments
  1. Wieso erwähnen Sie nicht die WHO-Studie zur IFR, Zitat:

    “…Across 51 locations, the median COVID-19Covid-19 COVID-19 ist ein Akronym für die englische Bezeichnung Coronavirus Disease 2019, was so viel wie Corona-Virus-Krankheit 2019 heißt. Sie wird von dem neuen Beta-Coronavirus SARS-CoV-2 und seinen Varianten ausgelöst. Eine Erkrankung mit COVID-19 äußert sich zumeist – ca. vier bis sechs Tage nach Infektion – relativ unspezifisch durch Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber sowie Störungen des Geruchs- und/oder Geschmackssinns. Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeine Schwäche oder auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall können hinzukommen. Die Symptome können je nach Virusvariante variieren. Auch schwere Verläufe mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod sind möglich. infection fatality rate was 0.27% (corrected 0.23%)…”

    https://www.who.int/bulletin/online_first/BLT.20.265892.pdf

    Zudem liegt die CFR laut RKIRKI Das RKI – Robert-Koch-Institut – ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Seine Kernaufgaben sind die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere von Infektionskrankheiten. Das RKI wirkt bei der Entwicklung von Normen und Standards mit. Es informiert und berät die Fachöffentlichkeit, sowie die breite Öffentlichkeit. während der Herbstwelle bei ca. 0,8% (KW 40-44), siehe:
    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Nov_2020/2020-11-24-de.pdf?__blob=publicationFile

    Da sie IFR geschätzt mindestens um den Faktor 2 niedriger liegt, kann man von einer IFR<0,4% ausgehen. Zusätzlich muss beachtet werden, dass 2/3 der Todesfälle in Pflegeheimen auftreten. Daraus ergibt sich ein immenser Bias, da sehr alte, multimorbide Menschen auch bei banalen Erkältungen sterben. Wenn dieser Effekt herausgerechnet wird, dürfte die IFR<0,2% liegen.

    1. An der Ioannidis-Studie gibt es meines Erachtens zu Recht viel Kritik, siehe zum Beispiel http://hildabastian.net/index.php/91 – da gibt es deutlich bessere Übersichtsarbeiten. Mir ging’s hier aber nur um die Studie von Streeck. Für die “Herbstwelle” ist die Zahl der Todesfälle ja noch nicht bekannt. Alte, multimorbide Menschen sterben aus vielerlei Gründen – durch Covid-19Covid-19 COVID-19 ist ein Akronym für die englische Bezeichnung Coronavirus Disease 2019, was so viel wie Corona-Virus-Krankheit 2019 heißt. Sie wird von dem neuen Beta-Coronavirus SARS-CoV-2 und seinen Varianten ausgelöst. Eine Erkrankung mit COVID-19 äußert sich zumeist – ca. vier bis sechs Tage nach Infektion – relativ unspezifisch durch Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber sowie Störungen des Geruchs- und/oder Geschmackssinns. Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeine Schwäche oder auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall können hinzukommen. Die Symptome können je nach Virusvariante variieren. Auch schwere Verläufe mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod sind möglich. aber sicherlich deutlich häufiger als durch banale Erkältungen. Schöne Grüße!