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E 171 Weshalb Titandioxid trotz Sicherheitsbedenken noch jahrelang zigtausenden Arzneimitteln beigemischt werden darf

Weißes Pulver
Titandioxid: Steckt nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch in unzähligen Arzneimitteln. © v.ivash / Freepik

Der Farbstoff TitandioxidTitandioxid Titandioxid wird größtenteils als Pigment in Farben, Lacken, Papier und Kunststoffen eingesetzt. Es wurde bis vor kurzem jedoch auch als Zusatzstoff in Lebensmitteln (E171) als weißes Farbpigment – z.B. im Überzug weißer Dragees und Kaugummis – verwendet. Seit dem Sommer 2022 darf Titandioxid in Deutschland nicht mehr in Lebensmitteln eingesetzt werden, da es neuerdings als vermutlich krebserregend eingestuft wurde. Als CI 77891 taucht Titandioxid als Weißpigment in Kosmetika, wie z.B. Zahnpasta auf. Auch manchem Sonnenschutzmittel ist es als UV-Filter beigemischt. steht unter Verdacht, erbgutschädigend und krebserregend zu sein. Für Lebensmittel wird er europaweit verboten – bei Arzneimitteln bleibt der Stoff bis auf Weiteres in den einzelnen Pillen enthalten.

„Nicht mehr sicher“ lautet das Urteil1https://www.efsa.europa.eu/de/news/titanium-dioxide-e171-no-longer-considered-safe-when-used-food-additive der europäischen Lebensmittelbehörde EFSAEFSA Die EFSA ist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit. Sie wurde 2002 mit Sitz in Parma eingerichtet, um die Lebensmittelsicherheit in der EU zu verbessern und ein hohes Verbraucherschutzniveau zu gewährleisten. Zu ihren Aufgaben gehört die wissenschaftliche Beratung zu bestehenden und aufkommenden Risiken in der Lebensmittelkette durch wissenschaftliche Gremien und Ausschüsse. Der Großteil ihrer Arbeit erfolgt auf Ersuchen durch die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten, manche der wissenschaftlichen Arbeiten werden auf eigene Initiative durchgeführt. Die EFSA kooperiert mit dem BfR – Bundesinstitut für Risikobewertung – und wird über den EU-Haushalt finanziert. Die Bewertung von lebensmittelbedingten Risiken erfolgt unabhängig von politischen Entscheidungsfindungen. über den Farbstoff Titandioxid. Sie schließt eine erbgutschädigende Wirkung nicht aus und hält auch die Frage nach einem Krebsrisiko für unbeantwortet. Das unter der Nummer E 171 verbreitete Pigment, das Kaugummis und Zuckerguss strahlend weiß machen und Schokolinsen einen glänzenden Überzug verpassen kann, soll deshalb EU-weit ab 2022 verboten werden. So haben es Europäische Kommission und Mitgliedstaaten beschlossen2https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/mex_21_5165#5 – allerdings nur für Lebensmittel. Für ArzneimittelArzneimittel Arzneimittel sind Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen, die angewandt werden, um Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder Beschwerden zu heilen, zu lindern oder zu verhüten. Es kann sich hierbei ebenfalls um Mittel handeln, die dafür sorgen, dass Krankheiten oder Beschwerden gar nicht erst auftreten. Die Definition beinhaltet ebenso Substanzen, die der Diagnose einer Krankheit nutzen oder seelische Zustände beeinflussen. Die Mittel können dabei im Körper oder auch am Körper wirken. Das gilt sowohl für die Anwendung beim Menschen als auch beim Tier. Die gesetzliche Definition von Arzneimitteln ist im § 2 Arzneimittelgesetz (AMG) enthalten. dürfte Titandioxid noch auf lange Sicht erlaubt bleiben.

Titandioxid: Mehr als 90.000 Arzneimittel betroffen

Davon betroffen ist ein Großteil des Arzneimittelmarktes. Laut EU-Arzneimittelbehörde EMAEMA Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) gewährleistet die wissenschaftliche Bewertung, Überwachung und Sicherheitsüberprüfung von Human- und Tierarzneimitteln in der Europäischen Union, sie erleichtert die Entwicklung und Zugänglichkeit von Arzneimitteln und informiert Beschäftigte im Gesundheitswesen sowie Patienten. Darüber hinaus berät und unterstützt sie pharmazeutische Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung. Sie ist vor allem für die europäische Zulassung von Arzneimitteln zuständig und überprüft diese auch nach der Einführung auf ihre Sicherheit. Dafür hat sie ein Pharmakovigilanz-Netzwerk eingerichtet. Der ursprüngliche Sitz der EMA war London, seit 2019 ist sie in Amsterdam verortet. enthalten europaweit gut 91.000 und damit mehr als die Hälfte der zur Einnahme bestimmten Arzneimittel Titandioxid. Von AntibiotikaAntibiotika Medikamente für bakterielle Infektionskrankheiten. Das Wirkprinzip beruht darauf, dass in Biosynthesen des Bakteriums eingegriffen wird, die es im menschlichen Körper nicht gibt. Wichtige Angriffspunkte dieser antimikrobiellen Verbindungen können z.B. die Ribosomen, die Zellwand oder auch die DNA-Replikation sein. über Cholesterinsenker bis zu Schmerztabletten. Für Deutschland steckt die Verbindung nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und MedizinprodukteMedizinprodukte Medizinprodukte sind z.B. Implantate, Katheder, Infusionen, Herzschrittmacher und Co. Sie definieren sich durch eine vom jeweiligen Hersteller bestimmte medizinische Zweckbestimmung für die Anwendung beim Menschen. Anders als bei Arzneimitteln entfaltet sich ihre Hauptwirkung auf physikalische Weise. Verschiedenste Vorgaben regeln das Inverkehrbringen und die Inbetriebnahme von Medizinprodukten. Dadurch soll für die Sicherheit und Eignung der Medizinprodukte gesorgt werden. Es geht hierbei zudem um den Schutz von Patienten, Anwendern und Dritter. (BfArMBfArM Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist zuständig für die Zulassung und Registrierung von Arzneimitteln, Arzneimittelsicherheit (Pharmakovigilanz) sowie für die Risikoerfassung und -bewertung von Medizinprodukten. Es regelt sowohl das legale Inverkehrbringen von Betäubungsmitteln und ihren Ausgangsstoffen als auch deren Herstellung, Anbau und Handel. Das BfArM agiert ebenso dafür Forschung und regulierende Tätigkeiten miteinander zu vernetzen.) in mehr als 16.000 Produkten. Kaum ein anderer Hilfsstoff dürfte in Tabletten und Kapseln derart präsent sein. Vor allem auch in Medikamenten, die chronisch Kranke tagtäglich zu sich nehmen.

Wie ist hier das Risiko einzuschätzen? Eine klare Aussage dazu vermeiden die deutsche wie die europäische Arzneimittelbehörde auch auf mehrfache Nachfrage. Dabei ist die Grundlage vergleichbar. Wie in Lebensmitteln wird Titandioxid in Arzneimitteln als Weißmacher und Überzugsmittel eingesetzt und von den Menschen geschluckt. Verklausuliert äußert sich schließlich die Europäische Kommission. Die Einschätzung der nur für Lebensmittel zuständigen EFSA habe „keinen Spielraum für eine gesonderte wissenschaftliche Bewertung der Verwendung von Titandioxid in Arzneimitteln“ gelassen.

Heißt: Auch in Arzneimitteln gilt Titandioxid als „nicht sicher“. Eine „akute“ Gefährdung der PatientensicherheitPatientensicherheit Die Patientensicherheit ist ein wichtiger Punkt im Rahmen des Gesundheitswesens und kann als Abwesenheit unerwünschter Ereignisse definiert werden. Damit sind Ereignisse gemeint, die auf der Behandlung an sich beruhen und nicht auf der Erkrankung der Patient*innen. In Deutschland fallen Aufgaben und Maßnahmen der Patientensicherheit in den Zuständigkeitsbereich der Selbstverwaltung der Ärztekammern. 2005 kam es zudem zur Gründung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. (APS) unterstützt durch das BMG. Bezüglich der Patientensicherheit existieren gesetzlich verankerte Qualitäts- und Sicherheitsvorgaben (z.B. Arzneimittel- und Medizinproduktegesetz, Infektionsschutzgesetz) sowie Verpflichtungen zur Qualitätssicherung (z.B. gemäß SGB V). Mit den Maßnahmen soll Behandlungsfehler vorgebeugt sowie eine Fehlervermeidungskultur gefördert werden. sei „nicht erkennbar“, heißt es beim BfArM. Eine Formulierung, mit der Behörden üblicherweise erklären, dass niemand mit einer unmittelbaren Erkrankung rechnen muss. Langfristige Risiken schließt das jedoch nicht aus, und die EFSA weist darauf hin, dass sich Titandioxid-Partikel im Körper anreichern können. Es lasse sich „keine sichere Menge für die tägliche Aufnahme“ definieren.3https://www.efsa.europa.eu/de/news/titanium-dioxide-e171-no-longer-considered-safe-when-used-food-additive

Kaum war diese Bewertung im Mai dieses Jahres öffentlich, machte sich die EMA im Auftrag der Kommission daran zu prüfen, ob ein Verzicht auf Titandioxid möglich ist. Das Problem: Was als Zusatzstoff für Lebensmittel zugelassen ist, gilt für Medikamente grundsätzlich als unkritisch.  Die Situation, dass ein zigtausendfach genutzter Hilfsstoff seine Lebensmittelzulassung verliert und damit auch als Bestandteil von Arzneimitteln in Frage steht, ist völlig neu. Für die Pharmaindustrie wie für die Arzneimittelbehörden. 

Lange galt Titandioxid als unbedenklich. Dies änderte vor allem ein Versuch,4https://www.nature.com/articles/srep40373.pdf deren Ergebnisse französische Wissenschaftler 2017 veröffentlichten. Sie hatten Ratten Titandioxid über eine Sonde sowie mit dem Trinkwasser verabreicht und Veränderungen im Darm festgestellt, die sie als krebsverdächtig einstuften. Ein Befund, der zwar nicht direkt auf Menschen übertragbar ist – der aber Zweifel weckte. Seit der Studie ging es hin und her. Erst gab die EFSA Entwarnung. Dann entschied sich Frankreich 2019 auf Basis einer neuen Studienauswertung, Titandioxid für Lebensmittel auf nationaler Ebene zunächst für ein Jahr befristet zu verbieten.5https://epub.oeaw.ac.at/0xc1aa5576%200x003b92c4.pdf Schließlich prüfte die EFSA erneut – mit dem bekannten Ergebnis.

„Die Machbarkeit eines Verzichts kann nicht bestätigt werden“

Anders als beim Zuckerguss ist die Zusammensetzung von Arzneimitteln nicht so einfach zu ändern. Neuformulierungen sind aufwendig, teuer, erfordern neue Zulassungen. Sicher „7 bis 12 Jahre“ würde eine Umstellung des gesamten Marktes dauern, erwarten Industrieverbände. Und stellt sich die Frage, inwieweit der Hilfsstoff Titandioxid überhaupt ersetzbar ist. In ihrem im September vorgelegten Prüfbericht kommt die EMA zu dem Schluss: „Die Machbarkeit eines Verzichts auf Titandioxid kann zurzeit nicht bestätigt werden.“6https://www.ema.europa.eu/en/documents/report/final-feedback-european-medicine-agency-ema-eu-commission-request-evaluate-impact-removal-titanium_en.pdf

Die Einschätzung der Arzneimittelbehörde basiert wesentlich auf den Aussagen der drei großen europäischen Pharmaindustrieverbände: des Dachverbands der Arzneimittelhersteller (AESGP), des Verbands der forschenden PharmaunternehmenPharmaunternehmen In einem Pharmaunternehmen werden Arzneimittel erforscht, entwickelt, produziert und / oder vermarktet. Es kann sich hierbei um eigens neu entwickelte Medikamente oder um Generika (Nachahmungen) handeln. Für die Herstellung von Arzneimitteln oder Arzneistoffen brauchen pharmazeutische Unternehmen eine behördliche Erlaubnis und unterliegen speziellen arzneimittelrechtlichen Verpflichtungen, um Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit ihrer Produkte zu gewährleisten. Zu dem Produktsortiment der Pharmaunternehmen gehören verschiedenste verschreibungspflichtige und rezeptfreie Arzneimittel für die Human- und Veterinärmedizin, wie z.B. Medikamente, Blutprodukte und Impfstoffe. (efpia) sowie des Verbands der Generikaproduzenten (medicines for europe), die wiederum ihre Mitgliedsunternehmen konsultierten.

Die Rückmeldungen der Branche fiel deutlich aus:7https://www.ema.europa.eu/en/documents/other/annex-i-use-titanium-dioxide-excipient-human-medicines-industry-feedback-qwp-experts/ema-questions_en.pdf Als Weißmacher oder Grundlage für die gleichmäßige Farbgebung etwa von Tabletten, als glatter Überzug bei gleichzeitig äußerst dünner Schichtbildung und als Trübmittel, das die Wirkstoffe vor UV-Licht schützen kann, sei Titandioxid derzeit praktisch nicht durch andere Stoffe zu ersetzen. Nach eigenen Angaben fehlten den meisten Produzenten bisher geeignete Alternativen. „Jedwede Beschränkungen“ des Titandioxid-Einsatzes, so die Verbände, hätten daher unverzügliche und weitreichende Folgen für die Verfügbarkeit von Medikamenten. Käme ein Verbot, so würde dies zu Engpässen führen und Hersteller zwingen, Medikamente vom Markt zu nehmen, bei denen sich eine Neuformulierung nicht rechnet.

Dabei klingt durch: Titandioxid kommt sowohl funktional zum Einsatz, etwa beim Schutz empfindlicher Wirkstoffe – als auch aus rein ästhetischen und Marketing. Mithin also auch aus leichter verzichtbaren Gründen. Ohne Titandioxid könnten kürzere Haltbarkeiten die Logistik erschweren, Präparate in eher „schmutzigen Farben“ daherkommen, heißt es beispielsweise im Industrie-Feedback an die EMA.

Doch zu welchem Zweck Titandioxid in welchem Präparat steckt, ist trotz aller Dokumentationspflichten für die Behörden offenbar unklar.8https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CONSLEG:2001L0083:20070126:de:PDF In ihrem Report hält die EMA fest: „Eine Unterscheidung der verschiedenen Funktionen [von Titandioxid] bei Arzneimitteln, in denen es mehr als eine Funktion erfüllt, ist schwierig oder vielleicht gar nicht möglich.“9https://www.ema.europa.eu/en/documents/report/final-feedback-european-medicine-agency-ema-eu-commission-request-evaluate-impact-removal-titanium_en.pdf

Die Europäische Kommission schlägt nun vor, erst einmal alles beim Alten zu belassen – und innerhalb der nächsten drei Jahren neu zu evaluieren.10https://prodstoragehoeringspo.blob.core.windows.net/713d36c2-2e24-4531-b5e4-8b6d5756c70b/Forslag%20om%20fjernelse%20af%20titandioxid%20som%20fødevaretilsætningsstof%20-%20tekst.pdf Bis dahin belässt sie es bei einem Appell: „Die Pharmaindustrie sollte alle erdenklichen Anstrengungen unternehmen, um die Erforschung und Entwicklung von Alternativen für einen Ersatz von Titandioxid in neuen und bereits zugelassenen Produkten zu beschleunigen“, heißt es bei der Kommission.

Alternativen zu Titanoxid sind schon auf dem Markt

Doch ist Titandioxid wirklich so alternativlos? In ihrer Auskunft an die EMA führen die Industrieverbände andere Probleme auf. So könne es eine „mangelnde Bereitschaft“ von Sub-Unternehmern geben. „Wir können nicht versichern, dass unsere Zulieferer solch wichtige Änderungen unterstützen werden“, wird ein Hersteller zitiert. Das liest sich weniger, als könne ein Hilfsstoff aus funktionalen Gründen nicht ersetzt werden.

Auch unsere stichprobenhafte Befragung der Hersteller weckt Zweifel an der Alternativlosigkeit – und zeigt, dass es offenbar durchaus Möglichkeiten gibt, auf den Hilfsstoff zu verzichten. Etwa bei der AntibabypilleAntibabypille Hormonelles Verhütungsmittel – Kontrazeptivum – mit dem der Eisprung verhindert wird. Im Allgemeinen handelt es sich hierbei um ein Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparat. Daneben gibt es reine Gestagen-Produkte.. Die Firma Gedeon Richter hat viele Varianten auf dem Markt, so auch Maitalon und Chariva – beide mit Titandioxid. Es schütze den lichtempfindlichen Wirkstoff Ethinylestradiol, erklärt das Unternehmen.

Doch Gedeon Richter verkauft auch die PillePille Hormonelles Verhütungsmittel – Kontrazeptivum – mit dem der Eisprung verhindert wird. Im Allgemeinen handelt es sich hierbei um ein Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparat. Daneben gibt es reine Gestagen-Produkte. Desmin, die ebenfalls Ethinylestradiol enthält – aber kein Titandioxid. Zur Erklärung schreibt das Unternehmen, dass es dieses Produkt von einem anderen Hersteller zugekauft habe und dessen Formel schon immer ohne den Hilfsstoff auskam.

Oder das Schmerzmittel Ibuprofen. Zahlreiche Firmen bieten es als Tablette an, in aller Regel mit Titandioxid. Auch hier zum Schutz des empfindlichen Wirkstoffs, begründet Ratiopharm-Hersteller Teva für seine Produkte. Erst bei einem später entwickelten, zusätzlich auf den Markt gebrachten Ibuprofen-Lysin-Präparat habe sich der Wirkstoff auf anderem Wege, als Lysin-Salz, stabilisieren lassen. Der Stada-Konzern allerdings hat auch herkömmliche Ibuprofen-Formeln ohne den Hilfsstoff auf dem Markt.11https://fachwelt.aliud.de/Umbraco/AliudPharma/Ressourcen/GetPublicImage?key=93008215-3b58-4cb5-b618-bf15e056a7cd Dessen Funktionen ersetze Stada12https://www.stada.de/produkte/ibudolor-akut-400-mg-filmtabletten „durch eine Kombination anderer ‚sonstiger Bestandteile‘“, erklärte eine Sprecherin, ohne Details zu nennen.13https://www.stada.de/produkte/ibuprofen-stada

Sein Migräne-Präparat „Sumatriptan Stada“ bietet das Unternehmen dagegen wie viele andere Hersteller auch mit Titandioxid an.14https://www.stada.de/media/vl2d5vkx/sumatriptan_50mg_fta_sd_de_pil_9280828_2011_web-1.pdf Während mit „Sumatriptan Hexal“ ein Wettbewerber ohne Titandioxid auskommt.15https://www.hexal.biz/praeparate/dokumente/gi/46281798_165x620_lf_it-1612793295.pdf

Beim Parkinson-Medikament Madopar von Roche schließlich hängt es von der Darreichungsform ab: Hartkapseln gibt es mit, Tabletten ohne Titandioxid. Die Wirkstoffkombination ist die gleiche, stabilisieren lässt sie sich also offenbar auch auf anderem Weg. Konkrete Fragen zu den Unterschieden wollte Roche nicht beantworten.

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    https://www.efsa.europa.eu/de/news/titanium-dioxide-e171-no-longer-considered-safe-when-used-food-additive
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    https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/mex_21_5165#5
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    https://www.efsa.europa.eu/de/news/titanium-dioxide-e171-no-longer-considered-safe-when-used-food-additive
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    https://www.nature.com/articles/srep40373.pdf
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    https://epub.oeaw.ac.at/0xc1aa5576%200x003b92c4.pdf
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    https://www.ema.europa.eu/en/documents/report/final-feedback-european-medicine-agency-ema-eu-commission-request-evaluate-impact-removal-titanium_en.pdf
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    https://www.ema.europa.eu/en/documents/other/annex-i-use-titanium-dioxide-excipient-human-medicines-industry-feedback-qwp-experts/ema-questions_en.pdf
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    https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CONSLEG:2001L0083:20070126:de:PDF
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    https://www.ema.europa.eu/en/documents/report/final-feedback-european-medicine-agency-ema-eu-commission-request-evaluate-impact-removal-titanium_en.pdf
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    https://prodstoragehoeringspo.blob.core.windows.net/713d36c2-2e24-4531-b5e4-8b6d5756c70b/Forslag%20om%20fjernelse%20af%20titandioxid%20som%20fødevaretilsætningsstof%20-%20tekst.pdf
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    https://fachwelt.aliud.de/Umbraco/AliudPharma/Ressourcen/GetPublicImage?key=93008215-3b58-4cb5-b618-bf15e056a7cd
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    https://www.stada.de/produkte/ibudolor-akut-400-mg-filmtabletten
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    https://www.stada.de/produkte/ibuprofen-stada
  • 14
    https://www.stada.de/media/vl2d5vkx/sumatriptan_50mg_fta_sd_de_pil_9280828_2011_web-1.pdf
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    https://www.hexal.biz/praeparate/dokumente/gi/46281798_165x620_lf_it-1612793295.pdf
7 comments
    1. Die im Artikel verlinkte Rückmeldung der Pharmaindustrieverbände (https://www.ema.europa.eu/en/documents/other/annex-i-use-titanium-dioxide-excipient-human-medicines-industry-feedback-qwp-experts/ema-questions_en.pdf) führt eine Reihe von Alternativen auf, mit denen bereits gearbeitet wird: Magnesiumkarbonat, Calciumcarbonat, eine Kombination aus Kalziumkarbonat und Isomalt, Dicalciumphosphat, Reisstärke, Talkum aber auch das Weglassen von TitandioxidTitandioxid Titandioxid wird größtenteils als Pigment in Farben, Lacken, Papier und Kunststoffen eingesetzt. Es wurde bis vor kurzem jedoch auch als Zusatzstoff in Lebensmitteln (E171) als weißes Farbpigment – z.B. im Überzug weißer Dragees und Kaugummis – verwendet. Seit dem Sommer 2022 darf Titandioxid in Deutschland nicht mehr in Lebensmitteln eingesetzt werden, da es neuerdings als vermutlich krebserregend eingestuft wurde. Als CI 77891 taucht Titandioxid als Weißpigment in Kosmetika, wie z.B. Zahnpasta auf. Auch manchem Sonnenschutzmittel ist es als UV-Filter beigemischt. (TiO2) ohne Ersatz.

      Es kommt immer auf die Funktion an, die TiO2 in einem Präparat hat. Geht es um den Schutz des Wirkstoffs vor Licht, um Farbeffekte, glatte Überzüge – das führt zu unterschiedlichen Lösungsansätzen. Beim Lichtschutz wird die Alternativlage am schwierigsten eingeschätzt. Allerdings konnten mit Pharma-Hersteller noch keinen Wirkstoff benennen, bei dem ein Lichtschutz durch TiO2 erforderlich ist und für den es nicht bereits Präparate anderer Hersteller gibt, die ohne TiO2 auskommen (bei identischer Wirkstoffzusammensetzung). Es mag diese Beispiele geben, aber ich kann bisher keines sicher benennen. Z.T. – das fehlt in der obigen Auflistung – hängt der Einsatz von TiO2 auch von der Darreichungsform ab. Für manche Wirkstoffe könnte es eine Option sein, sie anstelle von Tabletten als Kapseln oder umgekehrt anzubieten.

      Was das ersatzlose Weglassen angeht: In vielen Fällen dürfte auch das jedenfalls ohne Einschränkungen für die Wirksamkeit und Haltbarkeit der ArzneimittelArzneimittel Arzneimittel sind Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen, die angewandt werden, um Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder Beschwerden zu heilen, zu lindern oder zu verhüten. Es kann sich hierbei ebenfalls um Mittel handeln, die dafür sorgen, dass Krankheiten oder Beschwerden gar nicht erst auftreten. Die Definition beinhaltet ebenso Substanzen, die der Diagnose einer Krankheit nutzen oder seelische Zustände beeinflussen. Die Mittel können dabei im Körper oder auch am Körper wirken. Das gilt sowohl für die Anwendung beim Menschen als auch beim Tier. Die gesetzliche Definition von Arzneimitteln ist im § 2 Arzneimittelgesetz (AMG) enthalten. möglich sein. In der erwähnten Rückmeldung der Industrieverbände ist z.B. der Aspekt von “schmutzigen” Farben erwähnt: Es möge jeder selbst bewerten, ob es für Tabletten oder Kapseln zwingend der strahlendste aller Weißtöne, der glatteste aller glatten Überzüge sein muss. Oder ob es auch anders geht. Die z.T. auch im Artikel genannten TiO2-freien Produkte mit einer Wirkstoffzusammensetzung, bei der das Gros der übrigen Hersteller TiO2 einsetzt, deuten es ja an, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, die auch bei Patient:innen auf Akzeptanz stoßen.

      Der Eindruck, den ich bei der Recherche gewonnen habe: Die Frage nach Alternativen ist das kleinere Problem. Es mag einzelne Wirkstoffe geben, für deren Schutz es bisher keine guten Alternativen gibt, das vermag ich nicht abschließend zu beurteilen. Das größere Problem für den m.E. Großteil des Arzneimittelmarktes aber ist die Umstellung. Neuformulierungen sind aufwändig, es bedarf Entwicklungsarbeit in den Unternehmen zu teilweise seit Jahrzehnten unverändert angebotenen Produkten, es sind neue Zulassungsverfahren nötig, die ebenfalls Aufwände und Kosten (bei Herstellern wie Behörden) verursachen – und das, nicht zu vergessen, bei zehntausenden Produkten.

  1. Die deutsche Pharmaindustrie kennt die Problematik und hält dennoch weiterhin an Titan dioxyd fest! Lagen hier Absprachen zugrunde?
    Warum schliessen die gesetzlichen KrankenkassenKrankenkassen Eine Krankenkasse ist der Träger der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Krankenkassen stellen den Versicherten Leistungen zur Verfügung, die nach Vorlage der elektronischen Gesundheitskarte in Anspruch genommen werden können. Die meisten dieser Leistungen sind im SGB V festgeschrieben. Krankenkassen sind organisatorisch sowie finanziell unabhängig und unterstehen der Aufsicht von Bund oder Ländern. Im Gegensatz zu gesetzlichen Krankenversicherungen sind private Krankenversicherungsunternehmen Aktiengesellschaften oder Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit (VVaG). Verträge mit diesen Herstellern?

    Gibt es in Frankreich oder in der Schweiz inzwischen Medikamente ohne Tatan dioxyd , z. B. mit dem Wirkstoff Eliquis und Pantoprazol?

    1. Die KrankenkassenKrankenkassen Eine Krankenkasse ist der Träger der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Krankenkassen stellen den Versicherten Leistungen zur Verfügung, die nach Vorlage der elektronischen Gesundheitskarte in Anspruch genommen werden können. Die meisten dieser Leistungen sind im SGB V festgeschrieben. Krankenkassen sind organisatorisch sowie finanziell unabhängig und unterstehen der Aufsicht von Bund oder Ländern. Im Gegensatz zu gesetzlichen Krankenversicherungen sind private Krankenversicherungsunternehmen Aktiengesellschaften oder Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit (VVaG). kümmern sich bei der Vertragsgestaltung nicht um eine Risikobewertung von Medikamenten, sondern greifen auf den Pool der von den Arzneimittelbehörden zugelassenen Produkte zurück. Die Kassen haben jedoch nur begrenzte Steuerungsmöglichkeiten. Sie machen Ärzten ja keine Vorgaben, welche Medikamente diese verschreiben. Was sie – nämlich durch die Auswahl der Pharma-Unternehmen, mit denen sie Rabattverträge abschließen – beeinflussen könnten, ist allenfalls und in geringem Maße die Wahrscheinlichkeit, mit der ihre Versicherten bei mehreren Alternativen auf dem Markt ein bestimmtes Präparat erhalten. Würden sie Rabattverträge nur noch in Bezug auf titandioxidfreie Produkte abschließen, hätte das zumindest eine gewisse Lenkungswirkung.
      In Frankreich oder der Schweiz ist die Situation bei Medikamenten keine andere als in Deutschland. Frankreich war lediglich bei einem nationalen Verbot von TitandioxidTitandioxid Titandioxid wird größtenteils als Pigment in Farben, Lacken, Papier und Kunststoffen eingesetzt. Es wurde bis vor kurzem jedoch auch als Zusatzstoff in Lebensmitteln (E171) als weißes Farbpigment – z.B. im Überzug weißer Dragees und Kaugummis – verwendet. Seit dem Sommer 2022 darf Titandioxid in Deutschland nicht mehr in Lebensmitteln eingesetzt werden, da es neuerdings als vermutlich krebserregend eingestuft wurde. Als CI 77891 taucht Titandioxid als Weißpigment in Kosmetika, wie z.B. Zahnpasta auf. Auch manchem Sonnenschutzmittel ist es als UV-Filter beigemischt. als Lebensmittelzusatzstoff schneller, das inzwischen EU-weit beschlossen wurde. Ein Verbot von
      Titandioxid als Hilfsstoff in Medikamenten zeichnet sich bisher jedoch weder national noch EU-weit ab.
      Für viele Wirkstoffe gibt es jedoch bereits heute einzelne Hersteller, die Präparate titandioxidfrei anbieten. Ich empfehle Ihnen, Ihren Arzt/Ihre Ärztin darauf anzusprechen. Diese können problemlos alle für Sie geeigneten Produkte daraufhin durchschauen, ob die Titandioxid enthalten oder nicht und Ihnen bei Verfügbarkeit eine titandioxidfreie Variante verschreiben. Wichtig wäre dann, dass auf dem Rezept das “aut. idem”-Kästchen angekreuzt ist, damit Sie in der Apotheke auch sicher dieses Präparat erhalten.

  2. Es ist ein Trauerspiel was hier in der EU abgeht. Bei mir haben sic nach jahrelanger Einnahme von Losartan und Eliquis mehrere Polypen im Darm gebildet, eine Vorstufe zum KrebsKrebs Statt eine spezifische Krankheit zu benennen, handelt es sich bei Krebs um einen Sammelbegriff für verschiedene Krankheiten. Ihnen allen gemeinsam ist jedoch das unkontrollierte Wachstum von Körperzellen, aufgrund eines Ungleichgewichts zwischen Zellwachstum und Zelltod. Die Folge daraus ist – außer bei Blutkrebsarten – eine Geschwulst ohne organspezifische Funktion. Dringt diese in das umliegende gesunde Gewebe ein, spricht man von bösartigen Tumoren; ausschließlich bösartigen Tumore werden als Krebs bezeichnet. Krebs kann zudem metastasieren, d.h. er breitet sich im Körper aus, indem die Krebszellen über Blut- und Lymphbahnen wandern und infolgedessen in anderen Organen Tochtergeschwülste bilden.. Mal ganz abgesehen von ständigen brennenden Schmerzen im Darm, Gastritis im Magen. Das Leben macht damit keine Freude mehr. Habe nun eine Petition an den Bundestag gerichtet zum Verbot des Giftes.

  3. Ich schließe mich dem Kommentar von Frany voll und ganz an. Hier wird mit dem Leben
    von Menschen gespielt. Insbesondere chronisch Kranke, welche unter Dauermedikation stehen, werden schwer belastet. Bei mir wurde nach Dauereinnahme von Ergenyl chrono 500 ein entzündeter Darm und 3 Polypen festgestellt. Es ist ein Skandal wie unser Pharmafirmen hier agieren. Auf mein Anrufen bei der Firma Sanofi um darauf aufmerksam zu machen, habe ich die lapidare Antwort erhalten ” Wir haben nichts anderes “. Obwohl dieser Zusatzstoff in Lebensmittel verboten ist MÜSSEN Kranke diese Medikamente weiterschlucken. Bis es zu spät ist …………!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  4. Auch ich kann das Gesagte nur bestätigen. Nach einem festgestellten Aneurysma (durch eine Herzkatheter Untersuchung ausgelöst) vor über 2 Jahren, musste ich einen BlutdrucksenkerBlutdrucksenker Bei Blutdrucksenkern handelt es sich um Medikamente, die einen zu hohen Blutdruck regulieren. Von erhöhten Blutdruckwerten ist die Rede, wenn der obere Wert über 140 liegt (systolischer Druck) und der untere über 90 (diastolischer Druck). Am häufigsten werden dafür ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika, Kalziumantagonisten und Sartane (Angiotensin-Antagonisten) angewandt und so Folgeerkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Diabetes verhindert. 2-in-1 Präparate sind hierbei gängig, um durch die Niedrigdosierung der einzelnen Substanzen Nebenwirkungen zu reduzieren. mit TitandioxidTitandioxid Titandioxid wird größtenteils als Pigment in Farben, Lacken, Papier und Kunststoffen eingesetzt. Es wurde bis vor kurzem jedoch auch als Zusatzstoff in Lebensmitteln (E171) als weißes Farbpigment – z.B. im Überzug weißer Dragees und Kaugummis – verwendet. Seit dem Sommer 2022 darf Titandioxid in Deutschland nicht mehr in Lebensmitteln eingesetzt werden, da es neuerdings als vermutlich krebserregend eingestuft wurde. Als CI 77891 taucht Titandioxid als Weißpigment in Kosmetika, wie z.B. Zahnpasta auf. Auch manchem Sonnenschutzmittel ist es als UV-Filter beigemischt. einnehmen. Trotz meiner bedenken, etwas anderes gibt es nicht war die Antwort. Heute ist meine ganze Verdauung im Eimer und mein Aneurysma entwickelt sich prächtig. Die Industrie und die Pharma, was soll man da noch ohne Beleidigung sagen.