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Sprechstunde Risiko Mangelernährung: Was beim Krankenhausessen besser werden muss

Kantinentablett mit Kuhlen für das Essen. Darin Kartoffeln, Gurkensalat und Fleisch mit brauner Soße.
Krankenhausessen: Jeder vierte Krankenhauspatient ist von Mangelernährung betroffen. © Joko / dpa

Krankenhausessen soll zum Gesundwerden beitragen, Ernährungstherapie zur Heilung bei zahlreichen Krankheiten. Warum die Realität oft anders aussieht und was sich ändern muss, diskutieren wir am 23. November in einer MedWatch.de-Sprechstunde mit hochrangigen Expert:innen aus Klinik, Beratung und Politik. Seien Sie dabei!

Bis zu 80 Prozent aller Krankheiten haben mit Ernährung zu tun, schätzen ernährungsmedizinische Fachgesellschaften. Bei der Aufnahme in eine Klinik ist rund ein Viertel der Patient:innen mangelernährt – ein erheblicher Risikofaktor für schwere Krankheitsverläufe. Studien belegen: Eine gezielte Ernährungstherapie kann klinische Ergebnisse verbessern, Heilungschancen vergrößern und sogar Leben retten. Dennoch werden sowohl im Krankenhaus wie auch im ambulanten Sektor nur ein Bruchteil jener Menschen, bei denen dies medizinisch geboten scheint, ernährungstherapeutisch behandelt.

In den vergangenen Monaten hat MedWatch.de immer wieder über diese Zusammenhänge berichtet. In großer Zahl haben sich Leser:innen daraufhin an uns gewandt und ihre Erfahrungen geschildert – insbesondere mit dem Essen in Krankenhäusern, das vielerorts wenig dazu geeignet scheint, einen Beitrag zum Gesundwerden zu leisten.

Bei einer Online-Podiumsdiskussion wollen wir dieses Thema gemeinsam mit hochrangigen Expert:innen vertiefen. Welche Rolle spielt Ernährung für unsere Gesundheit – und Ernährungstherapie für das Gesundwerden? Wie groß ist das Risiko einer MangelernährungMangelernährung Eine Mangelernährung – Malnutrition – bezeichnet die unzureichende Versorgung des Organismus mit Nährstoffen. Ursache einer Mangelernährung kann der Appetitverlust, bedingt durch chronische Krankheiten, sein. Auch Schluckstörungen, Verdauungsprobleme sowie bestimmte Medikamente können eine unausgeglichene Ernährung nach sich ziehen. Eine solche Mangelernährung kann in jedem Alter auftreten, besonders häufig ist sie jedoch in der älteren Bevölkerung zu finden. Zu den Symptomen zählen unter anderem Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Sehstörungen, Verlust der Muskelkraft, Wundheilungsstörungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen. Die Ausprägung der Symptome hängt vom Schweregrad der Mangelernährung ab. Durch die chronische Essstörung Anorexia nervosa kann sich auf Grund einer unzureichenden Versorgung mit Nährstoffen die sogenannte Lanugobehaarung bilden. Das ist eine Flaumbehaarung die ausschließlich bei Kindern im Mutterleib vorkommt und sich nach der Geburt zurückentwickelt. – und welche Folgen hat es? Was muss sich politisch verändern, damit Krankenhäuser die Verpflegung auf die Bedürfnisse der Patient:innen ausrichten – und damit eine ambulante Ernährungstherapie all jenen Erkrankten zur Verfügung steht, die sie benötigen?

Dazu diskutieren wir online am Mittwoch, den 23. November, ab 19 Uhr mit folgenden Gästen:

  • Uta Köpcke, Diätassistentin und Diplom-Pädagogin, seit 2017 Präsidentin des Verbandes der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e.V. (VDD)

  • Prof. Dr. Johann Ockenga, Gastroenterologe, Direktor der Medizinischen Klinik II am Klinikum Bremen-Mitte und einer der führenden Ernährungsmediziner Deutschlands

  • Johannes Wagner, Arzt und Gesundheitspolitiker, seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags für Bündnis 90/Die Grünen

Die „Sprechstunde“ wird als Online-Videokonferenz per Zoom organisiert und steht allen Interessierten offen. Bitte melden Sie sich unter kontakt@medwatch.de an, dann erhalten Sie von uns kurz vor der Veranstaltung eine E-Mail mit den Zugangsdaten.