Gegen das neue Corona-VirusCorona-Virus Mit dem Corona-Virus bezeichnet die Allgemeinbevölkerung zumeist SARS-CoV-2 (Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2). Es ist ein neues Beta-Coronavirus, welches zu Beginn des Jahres 2020 als Auslöser der Krankheit COVID-19 identifiziert wurde. Coronaviren waren schon vor 2020 altbekannt. In Menschen verursachen sie vorwiegend milde Erkältungskrankheiten (teils auch schwere Lungenentzündungen) und auch andere Wirte werden von ihnen befallen. SARS-CoV-2 hingegen verursacht wesentlich schwerere Krankheitsverläufe, mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod. Der Virusstamm entwickelte und entwickelt seit seiner Entdeckung verschiedene Virusvarianten, die in ihren Aminosäuren Austausche aufweisen, was zu unterschiedlichen Eigenschaften bezüglich ihrer Infektiosität und der Schwere eines Krankheitsverlaufes führt. Seit Dezember 2020 steht in Deutschland ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung. werden vielerorts unwissenschaftliche Methoden angepriesen: So von der bekannten HomöopathieHomöopathie Der deutsche Arzt Samuel Hahnemann postulierte gegen Ende des 18. Jh.s: »Ähnliches heilt Ähnliches«. So leitet sich das Wort Homöopathie von Homoion (für ähnlich) und Pathos (für Leiden) ab. Hahnemann verfolgte die Theorie, dass der Auslöser einer Krankheit oder der Auslöser für bestimmte Symptome auch zu deren Therapie genutzt werden kann. Bekanntestes Beispiel dafür ist die Chinarinde, mit der früher Malaria behandelt wurde. Die Einnahme dieser löste in einem Selbstversuch Hahnemanns Symptome einer Malaria aus. Damit sah er seine Theorie bestätigt. Die Homöopathie ist heute eine eigenständige Therapieform in der Alternativmedizin. Häufig werden für Globuli und Tinkturen die eingesetzten Substanzen zur Behandlung so stark verdünnt, dass in ihnen kein Wirkstoff mehr vorhanden ist. Für die Wirkung der Verdünnungen (Potenzen) wird ein Gedächtnis des Lösungsmittels, z.B. Wasser, angenommen. Für solch ein Gedächtnis von Wasser oder für eine generelle Wirkweise der Homöopathie über den Effekt eines Placebos hinaus gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege; trotz mehr als 200 hochwertiger Studien dazu.-Ärztin Cornelia Bajic – auf Nachfrage von MedWatch schaltete sich die zuständige Ärztekammer ein. In China verwendet offenbar ein Großteil der Patienten auch traditionelle Medizin. Mit unklarem Nutzen.
Angesichts der auch in Deutschland zunehmenden Verbreitung des neuen Coronavirus berichten viele Medien auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse – doch es gibt auch Hinweise und Ratschläge, die gefährlich werden können. So Tipps, Vitamine oder vermeintliche „natürliche“ AntibiotikaAntibiotika Medikamente für bakterielle Infektionskrankheiten. Das Wirkprinzip beruht darauf, dass in Biosynthesen des Bakteriums eingegriffen wird, die es im menschlichen Körper nicht gibt. Wichtige Angriffspunkte dieser antimikrobiellen Verbindungen können z.B. die Ribosomen, die Zellwand oder auch die DNA-Replikation sein. könnten vor dem Virus schützen.
Die Verbände von Homöopathen halten sich bislang zurück, was Empfehlungen zum Umgang mit der Covid-19Covid-19 COVID-19 ist ein Akronym für die englische Bezeichnung Coronavirus Disease 2019, was so viel wie Corona-Virus-Krankheit 2019 heißt. Sie wird von dem neuen Beta-Coronavirus SARS-CoV-2 und seinen Varianten ausgelöst. Eine Erkrankung mit COVID-19 äußert sich zumeist – ca. vier bis sechs Tage nach Infektion – relativ unspezifisch durch Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber sowie Störungen des Geruchs- und/oder Geschmackssinns. Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeine Schwäche oder auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall können hinzukommen. Die Symptome können je nach Virusvariante variieren. Auch schwere Verläufe mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod sind möglich. genannten Krankheit angeht. Nicht so jedoch die Ärztin Cornelia Bajic: Sie ist Vorstand bei der Hufelandgesellschaft – dem Dachverband der Ärztegesellschaften für NaturheilkundeNaturheilkunde Die Naturheilkunde verfolgt einen ganzheitlichen Gesundheits-Ansatz. Hierbei wird der Mensch im Ausgangspunkt der Handlungskette als etwas Gesundes betrachtet. Die sog. Schulmedizin stellt im Gegensatz dazu, zunächst die Krankheit in den Mittelpunkt. In der Naturheilkunde geht es um Selbstheilungskräfte, Wiederherstellung eines inneren Gleichgewichtes, sowie um die Vorbeugung von Krankheiten. Nicht die Krankheit, sondern der gesamte Organismus wird therapiert. Die Naturheilkunde kann sowohl von Ärzten als auch von Nichtärzten betrieben werden, sie ist jedoch von der sog. alternativen Medizin, zu der auch die Homöopathie gehört, abzugrenzen. Klassische Verfahren der Naturheilkunde sind zu einem großen Anteil in die Schulmedizin integriert. Hierzu zählen: Bewegungs- und Aromatherapie, Behandlung mit pflanzlichen Wirkstoffen, gesunde Ernährung und Heilfasten.Hinzu gesellen sich die eigenständigen Therapieformen der traditionellen Naturheilverfahren wie TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) und die altindische Ayurveda Therapie. und Komplementärmedizin – und bis 2019 auch Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte: Das indische GesundheitsministeriumGesundheitsministerium Das Gesundheitsministerium ist das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Es erarbeitet Gesetzesentwürfe, Rechtsverordnungen sowie Verwaltungsvorschriften. Zu seinen Aufgaben gehört es die Leistungsfähigkeit der Gesetzlichen Krankenversicherung sowie der Pflegeversicherung zu erhalten, zu sichern und weiterzuentwickeln. Es ist zuständig für die Reform des Gesundheitssystems. Wichtige Punkte sind zudem die Bereiche Gesundheitsschutz, Krankheitsbekämpfung und Biomedizin. Auch kümmert es sich und die Rahmenvorschriften für Herstellung, klinische Prüfung, Zulassung, Vertriebswege und Überwachung von Arzneimitteln und Medizinprodukten, sowie um die Sicherheit biologischer Arzneimittel wie Blutprodukte. Berufsgesetze für die Zulassung zu den bundesrechtlich geregelten Heil- und Gesundheitsberufen gehören ebenso zu seinem Aufgabenspektrum. empfehle „Arsenicum album C30“, schrieb Bajic in einem Brief, den sie bei Facebook veröffentlichte.
Hierbei handelt es sich wissenschaftlich gesehen um hochverdünntes und somit ungiftiges Arsen. Dosierempfehlung laut dem Schreiben von Bajic: Drei Zuckerkügelchen pro Woche. Falls Patienten mit Corona-Virus „im näheren Umfeld“ bekannt sind, sollte man zur Prophylaxe drei Kügelchen täglich einnehmen. „Sollten Sie bei sich selber den Verdacht auf eine Coronavirus Infektion haben, melden Sie sich bitte umgehend zunächst telefonisch in der Praxis.“ Dabei gibt es offenbar keine derartige Empfehlung des indischen Gesundheitsministeriums.
Kammer schaltet Rechtsabteilung ein
Wie bewertet dies die zuständige Ärztekammer Nordrhein? MedWatch fragte nach, ob das Vorgehen aus dem Schreiben Bajics dem Stand der Wissenschaft und seinen Empfehlungen entspricht – und wie die Kammer in derartigen Fällen vorgeht, um Patienten zu schützen. Die ärztlichen Körperschaften in Nordrhein-Westfalen unternehmen mit dem Gesundheitsministerium „derzeit alles, um Ärzteschaft und die Bevölkerung nach dem aktuellen Stand des Wissens über Prophylaxemöglichkeiten aufzuklären“, sagt eine Sprecherin am Samstag – und verweist auf eine Erklärung mit Hinweisen für Patienten. Die „anderslautende Facebookempfehlung“ von Bajic habe die Pressestelle „an unsere Rechtsabteilung zur Prüfung gegeben“. Zwischenzeitlich wurde der Post von Bajic gelöscht.
Laut einem Beitrag im Community-Bereich der österreichischen Zeitung „Der Standard“ ist das Corona-Virus unter dortigen Homöopathen auch ein Thema: Mehrere Apotheken hätten auf Nachfrage homöopathische Präparate angeboten. „Es sind genug lagernd, ein Fläschchen kostet 17,90 Euro. Einnahme als Einmalgabe, fünf Globulis lutschen und nach zehn Minuten nochmals fünf Globulis“, habe eine Apotheke erklärt.
Auch österreichischen Apothekern drohen Strafen
„Kein Einsatz von homöopathischen Mitteln gegen ‚Coronavirus‘“, erklärte die Österreichische Apothekerkammer in einem eigenen Schreiben, das in Sozialen Medien geteilt wurde. Apotheken hätten bei der Marktkommunikation die Zielsetzung zu beachten, „das wissenschaftliche Ansehen der Apothekerschaft zu bewahren und auszubauen sowie das darauf gründende Vertrauen der Öffentlichkeit in den Berufsstand zu sichern.“ Die Kammer will notfalls eingreifen, wenn Apotheker Homöopathie empfehlen. „Derartiges Verhalten wird unverzüglich beim Disziplinarrat zur Anzeige gebracht“, erklärte sie.
Auch in der Schweiz war die Homöopathie Thema: Der Nationalrat Hans-Peter Portmann empfahl ein homöopathisches Mittel zur Prophylaxe von Covid-19. „Wir empfehlen nicht, dass unsere Produkte zur Behandlung oder Prävention von Symptomen des Coronavirus eingesetzt werden“, erklärte jedoch später der Hersteller des Mittels, die Firma Boiron, in einem inzwischen wieder gelöschten Tweet.
Großteil aller chinesischer Patienten nutzt TCM
Echte Medizin für Patienten mit Covid-19 gibt es nicht, mögliche Wirkstoffe werden derzeit noch erforscht – manche Mediziner haben Hoffnung, dass ArzneimittelArzneimittel Arzneimittel sind Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen, die angewandt werden, um Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder Beschwerden zu heilen, zu lindern oder zu verhüten. Es kann sich hierbei ebenfalls um Mittel handeln, die dafür sorgen, dass Krankheiten oder Beschwerden gar nicht erst auftreten. Die Definition beinhaltet ebenso Substanzen, die der Diagnose einer Krankheit nutzen oder seelische Zustände beeinflussen. Die Mittel können dabei im Körper oder auch am Körper wirken. Das gilt sowohl für die Anwendung beim Menschen als auch beim Tier. Die gesetzliche Definition von Arzneimitteln ist im § 2 Arzneimittelgesetz (AMG) enthalten. gegen andere Krankheiten auch gegen das Virus helfen können. Daher können ansonsten nur die Symptome behandelt werden. In China – wo bislang rund 95 Prozent der weltweit gut 85.000 gemeldeten Fälle aufgetreten sind – werden laut eines Artikels der „South China Morning Post“ (SCMP) aus Hongkong vier von fünf Patienten mit traditioneller chinesischer Medizin (TCM) behandelt – chinesische Staatsmedien hatten sogar fälschlicherweise geschrieben, ein bestimmtes TCM-Mittel sei geeignet.
Die Nationale Gesundheitskommission Chinas empfiehlt, TCM neben „westlicher“ Medizin zu nutzen, schreibt SCMP. Die Zeitung zitiert eine Klinikärztin aus Peking, TCM habe den Vorteil, die „innere Balance“ der Patienten zu verbessern. „Traditionelle chinesische Medizin hat aktiv dazu beigetragen, die Gesundungsrate zu verbessern und die Sterberate zu reduzieren“, erklärte der Sprecher der Gesundheitskommission in Peking. Ein Arzt aus der Stadt Guangzhou, der wegen der „Sensibilität des Themas“ nicht mit Namen genannt werden wollte, sah dies jedoch deutlich anders. „Diese Patienten wären auch wieder gesund geworden, wenn sie die chinesische Medizin nicht genommen hätten“, sagte er der Zeitung. „Zumindest in meinem Krankenhaus möchte ich nicht, dass so viele Patienten TCM nehmen, da wir sonst nicht die Wirksamkeit der westlichen Medizin untersuchen können.“
Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Forschung
Im kürzlich veröffentlichten Abschlussbericht einer Expertenkommission der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die nach China gereist ist, wird mehrfach auf TCM eingegangen. „Die chinesische Regierung hat eine Serie von großangelegten Notfall-Forschungsprogrammen gestartet“, heißt es dort: Neben der Untersuchung des Virus-Erbguts und antiviraler Medikamente listet die Kommission auch TCM auf, noch vor der Impfstoffentwicklung. Bei einer langen Liste von „Wissenslücken“, die in Bezug auf das Virus bestehen, ist auch die Effektivität von TCM aufgeführt. „Die Verwendung von Traditioneller Chinesischer Medizin ist weit verbreitet, deren Effekte vollständig untersucht werden müssen“, heißt es in dem Bericht.
Teils machen sich deutsche TCM-Anwender offenbar Sorgen um ihre Präparate aus China – und mögliche Kontaminationen. Hier gibt die Sonnen-Apotheke Bad Kötzting Entwarnung: Die Ausgangsstoffe „stammen aus der Ernte des Jahres 2019 – vor dem Ausbruch der aktuellen CoronaCorona Mit Corona bezeichnet die Allgemeinbevölkerung zumeist SARS-CoV-2 (Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2). Es ist ein neues Beta-Coronavirus, welches zu Beginn des Jahres 2020 als Auslöser der Krankheit COVID-19 identifiziert wurde. Coronaviren waren schon vor 2020 altbekannt. In Menschen verursachen sie vorwiegend milde Erkältungskrankheiten (teils auch schwere Lungenentzündungen) und auch andere Wirte werden von ihnen befallen. SARS-CoV-2 hingegen verursacht wesentlich schwerere Krankheitsverläufe, mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod. Der Virusstamm entwickelte und entwickelt seit seiner Entdeckung verschiedene Virusvarianten, die in ihren Aminosäuren Austausche aufweisen, was zu unterschiedlichen Eigenschaften bezüglich ihrer Infektiosität und der Schwere eines Krankheitsverlaufes führt. Seit Dezember 2020 steht in Deutschland ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung.-Viren“, schreibt die Apotheke auf ihrem Internetauftritt. Ansonsten hat sie aber auch einen Rat, bei dem viele Experten zustimmen werden: „Wir empfehlen die üblichen Hygienemaßnahmen in jeder Erkältungs- und Grippe-Saison.“
In Deutschland sind mittlerweile mehr als hundert infizierte Menschen erfasst worden, Großveranstaltungen wie die Reisemesse ITB Berlin wurden abgesagt. Doch ImpfgegnerImpfgegner Eine Impfgegnerin oder ein Impfgegner ist eine Person, die Impfungen ablehnt, oder sie zumindest verzögert wahrnimmt, trotz guter Verfügbarkeit eines Impfangebotes. Diese Haltung beruht wohl auf einem mangelnden Bewusstsein gegenüber dem Gefahrenpotential einer Infektionskrankheit wie Masern, Polio und Co., da diese Krankheiten samt ihren negativen Folgen aktuell aufgrund jahrelanger konsequenter Impfungen in der Bevölkerung nicht mehr wahrnehmbar sind. Weitere Gründe sind sowohl mangelnde Information sowie eine mangelnde Informationsbereitschaft als auch bewusst falsch gesetzte Fehlinformationen über Impfungen und mögliche Impfreaktionen. So lauten oft aufgeführte Argumente: »Impfungen helfen nicht, da auch Geimpfte erkranken.«, »Impfungen sind schädlich und können Krankheiten wie Autismus auslösen.« sowie »Es ist besser, der Körper setzt sich auf natürliche Weise mit dem Erreger auseinander.« All diese Argumente sind falsch. Im extremsten Fall leugnen Impfgegner*innen sogar das Viren Krankheiten auslösen oder gar die Existenz von Viren an sich. lassen sich vom Corona-Ausbruch bislang nicht abschrecken: In Hannover fand dennoch am Samstag eine Demonstration unter dem Motto „Für freie Impfentscheidung – gegen Zwangsmaßnahmen!“ statt, in drei Wochen ist eine weitere Demo in München geplant, unter Teilnahme des Präsidenten-Neffens Robert F. Kennedy. Die Demos richten sich unter anderem gegen die Masernimpfpflicht, die am gestrigen Sonntag in Kraft getreten ist. „Uns erreichen gerade ganz viele Nachfragen“, erklärten die Organisatoren Samstagfrüh. Es gäbe die Insiderinfo, dass die Veranstaltungen in Hannover und München wegen des Coronavirus nicht mehr stattfinden. „Das stimmt nicht!“, erklärten sie. „Die Veranstaltungen finden wie geplant statt!“ Offen bleibt, ob die zuständige Gesundheitsbehörde in München zu einer ähnlichen Einschätzung kommen wird.
Update vom 2. März 2020, 18:48 Uhr: Zwischenzeitlich hat der Hersteller Boiron seine Distanzierung auf Twitter wieder gelöscht.