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Fragen und Antworten zu Covid-19 Welche Auswirkungen haben Mutationen von Sars-CoV-2?

Corona-Viren in der Großaufnahme.
© Felipeesquivel20 / Wikimedia (CC BY-SA 4.0)

Sie fragen, wir antworten: Zusammen mit der Berliner Zeitung und der Westdeutschen Zeitung beantworten wir die drängendsten offenen Punkte zu Covid-19Covid-19 COVID-19 ist ein Akronym für die englische Bezeichnung Coronavirus Disease 2019, was so viel wie Corona-Virus-Krankheit 2019 heißt. Sie wird von dem neuen Beta-Coronavirus SARS-CoV-2 und seinen Varianten ausgelöst. Eine Erkrankung mit COVID-19 äußert sich zumeist – ca. vier bis sechs Tage nach Infektion – relativ unspezifisch durch Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber sowie Störungen des Geruchs- und/oder Geschmackssinns. Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen, allgemeine Schwäche oder auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall können hinzukommen. Die Symptome können je nach Virusvariante variieren. Auch schwere Verläufe mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod sind möglich.. Mehrere Leser wollten wissen: Was hat es zu bedeuten, dass Sars-CoV-2SARS-CoV-2 SARS-CoV-2 – severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2 – ist ein neues Beta-Coronavirus, welches zu Beginn des Jahres 2020 als Auslöser der Krankheit COVID-19 identifiziert wurde. Coronaviren waren schon vor 2020 altbekannt. In Menschen verursachen sie vorwiegend milde Erkältungskrankheiten (teils auch schwere Lungenentzündungen) und auch andere Wirte werden von ihnen befallen. SARS-CoV-2 hingegen verursacht wesentlich schwerere Krankheitsverläufe, mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod. Der Virusstamm entwickelte und entwickelt seit seiner Entdeckung verschiedene Virusvarianten, die in ihren Aminosäuren Austausche aufweisen, was zu unterschiedlichen Eigenschaften bezüglich ihrer Infektiosität und der Schwere eines Krankheitsverlaufes führt. Seit Dezember 2020 steht in Deutschland ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung. mutiert und verschiedene Varianten gefunden wurden?

Das – inzwischen nicht mehr ganz neue – Coronavirus Sars-CoV-2 mutiert, wie es jedes Virus tut. Durch zufällige Veränderungen am Erbgut lassen sich verschiedene Stränge unterscheiden: Das Erbgut von rund 100.000 CoronaCorona Mit Corona bezeichnet die Allgemeinbevölkerung zumeist SARS-CoV-2 (Severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2). Es ist ein neues Beta-Coronavirus, welches zu Beginn des Jahres 2020 als Auslöser der Krankheit COVID-19 identifiziert wurde. Coronaviren waren schon vor 2020 altbekannt. In Menschen verursachen sie vorwiegend milde Erkältungskrankheiten (teils auch schwere Lungenentzündungen) und auch andere Wirte werden von ihnen befallen. SARS-CoV-2 hingegen verursacht wesentlich schwerere Krankheitsverläufe, mit Aufenthalten auf der Intensivstation bis hin zum Tod. Der Virusstamm entwickelte und entwickelt seit seiner Entdeckung verschiedene Virusvarianten, die in ihren Aminosäuren Austausche aufweisen, was zu unterschiedlichen Eigenschaften bezüglich ihrer Infektiosität und der Schwere eines Krankheitsverlaufes führt. Seit Dezember 2020 steht in Deutschland ein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung.-Proben steht Forschern inzwischen zur Verfügung. Teils gibt es Furcht, dass das Virus gefährlicher werden könnte – oder Hoffnung, dass es weniger ansteckend oder auch sonst weniger schädlich werden könnte. Und können Impfstoffe überhaupt helfen, wenn das Virus ohnehin mutiert?

„Ich gehe nicht davon aus, dass wir uns über Mutationen die größte Sorge machen müssen“, sagte Richard Neher von der Universität Basel bereits Anfang März – er erforscht die Evolution von Viren und Bakterien. Ein wichtiger Grund hierfür: Veränderungen im Erbgut treten bei anderen Viren wie etwa Influenzaviren viel häufiger auf, bei Coronaviren verhindern Reparaturmechanismen allzu häufige Mutationen. Bei SARS-CoV-2 ist dies im Schnitt ungefähr alle zwei Wochen der Fall, wobei die Zeitpunkte vom Zufall bestimmt werden.

Keine Hinweise für schwerere Erkrankung

So sei das Virus trotz seiner gewissen Diversität „unglaublich in sich ähnlich“, erklärte Charité-Virologe Christian Drosten vergangene Woche in einem NDRNDR NDR – Norddeutsche Rundfunkanstalt – produziert Inhalte für das Fernsehen, den Hörfunk sowie Online mit Sitz in Hamburg (Lokstedt). Der NDR ist eine gemeinsame Landesrundfunkanstalt der Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen sowie Schleswig-Holstein.-Podcast. Mit den vielen Viruslinien etwa bei der Influenza sei es „überhaupt nicht zu vergleichen“. Bislang gebe es ganz geringe Hinweise darauf, ob verschiedene Versionen des Virus besonders gefährlich oder leicht übertragbar sind. Für eine Mutante, D614G genannt, gibt es gewisse Hinweise aus Experimenten mit anderen Viren – aber noch keinerlei Belege, dass dies Auswirkungen hat. Vielleicht sei die Übertragbarkeit geringfügig höher. Dass die D614G-Mutation in Europa und den USA recht weit verbreitet ist, muss kein Beleg dafür sein, dass sie besonders infektiös ist – wahrscheinlich ist es einfach Zufall, dass sich diese Variante ausgebreitet hat. „Es gibt keine Hinweise, dass die krankmachende Eigenschaft sich dadurch verändert hat“, sagt Drosten.

Anders als bei Grippeviren besteht daher auch kein Grund zu echter Sorge, dass in absehbarer Zeit Impfstoffe gegen manche Varianten von SARS-CoV-2 deutlich schlechter helfen könnten als gegen andere. Er glaube nicht, dass Mutationen auf einer kurzen Zeitskala einen Impfstoff ineffektiv machen werden, sagte Neher. „Es kommt auch ein bisschen auf den Impfstoff an, aber die typische Immunantwort ist divers.“

Für einen Zweck sind die Mutationen jedoch in jedem Falle hilfreich: Sie helfen, verschiedene Virenstämme zu identifizieren und so auch die Ausbreitung der PandemiePandemie Pandemie bezeichnet eine globale Epidemie, eine zeitlich begrenzte und zugleich weltweit stattfindende Infektionskrankheit. Fehlende Grundimmunitäten gegen, z.B. neu mutierte, Bakterien- oder Virenstämme erhöhen Infektions- und Todesraten. Während einer Pandemie mit schweren Krankheitsverläufen sind Überlastungen von Gesundheitsversorgungsstrukturen und des öffentlichen Lebens schnell erreicht. Bekannte Beispiele für durch Viren hervorgerufene Pandemien sind HIV (seit den 80er Jahren), das Influenza-A-Virus (H1N1) von 2009 sowie Corona (seit 2019). Der weltweite Handel, eine globale Mobilität sowie immer weniger Rückzugsorte für andere Lebewesen begünstigen nicht nur die Entstehung von Infektionskrankheiten, sondern auch deren Ausbreitung. Die WHO kontrolliert in einem ständigen Prozess das Auftreten und die Verbreitung von Infektionskrankheiten, die potentiell epidemisch oder pandemisch werden könnten. besser verstehen zu können. Zwar ist es im Normalfall nicht möglich, anhand der Virus-Genome individuell nachzuvollziehen, welche Person welche angesteckt hat – aber Wissenschaftler können die Unterschiede nutzen, um Ausbrüche insgesamt besser zu verstehen.

Sie können uns gerne auch Ihre Fragen an kontakt@medwatch.de schicken.

Das Projekt wird unterstützt von der Robert-Bosch-Stiftung.